„Es stürmt und braust und schneit.
Bald kommt die schöne Weihnachtszeit.
Wir schmücken das Christbäumchen aus.
Mit Licht bringen wir Wärme ins Haus.
Die Gedanken im Herzen sind rein,
das Gute leuchtet im Kerzenschein."
H. S. Sam
Liebe Nachbarn,
vier Jahre Tannenbaum! Zeit, sich auf die Suche zu machen nach der nächsten Dicken Berta...
Nach den guten Erfahrungen im vergangenen Jahr und nachdem leider keine umzusägenden Bäume in unmittelbarer Nachbarschaft aufzutreiben waren (denken Sie an die Zukunft! Pflanzen Sie Tannenbäume!) hatten wir großes Glück und fanden ein freundliches Baumspender-Paar kurz vor den Toren Magdeburgs.
In diesem Jahr hatten wir grandiose Unterstützung von Marco vom Mietfoto-Studio Magdeburg, der uns mit seinem Auto den Anhänger und dem darauf befindlichen Baum durch die Gegend transportierte.
Aufbau
Es folgte wie immer der mühselige Aufbau.
Nur zu schaffen Dank vieler fleißiger Helferinnen und Helfer!
Doch irgendwann steht auch die Dicke Berta IV in der Senkrechten.
Schmücken und Glänzen
Richtig schön wird ein Baum erst dann, wenn er ordentlich weihnachtlich angeschmückt wird. Haben wir gut hinbekommen, oder?
Von Festen und fallenden Tannen
In Zeiten von Corona, Kontaktsperren und Erlässen ist es nicht leicht, ein Beisammensein zu organisieren. Machen oder lassen? Wie weit geht die Verantwortung eines Vereins, wie weit die des Einzelnen?
Wir entschieden uns für ein regelgerechtes open-air Fest, das allen die Möglichkeit zu Nähe und Distanz nach eigenem Ermessen ermöglichte.
Die erstmals aufhängten Lichterketten erhellten den Platz, bei hausgemachtem Grünkohl und Glühwein ließ es sich auch auf Distanz gut aushalten.
Die Kinder hatten Spaß auf von Jens-Uwe Jahns gemietetem Karussell.
Letzterer wird als Initiator und Gründer des Bürgervereins Reform e.V. weniger als ein halbes Jahr nach unserem Nachbarschaftsfest von sich reden machen.
Ein Abend beisammen
Das Zusammensein war in den vergangen Monaten zu einer echten Herausforderung geworden. Umso schöner, dass sich regelkonforme Wege finden ließen, ein Zusammengehörigkeitsgefühl erlebbar zu machen, ohne einander zu nahe zu treten.
Dann fiel 'se um
Die Volksstimme titelt: "Baumfrevel". Kann man so nennen. Unter'm Strich ist es halt einfach Scheiße.
So viel Vorbereitung, Arbeitskraft, Einsatz, Mühe und liebevolles Engagement. Einfach abgesägt kurz überm Erdboden.
Warum jemand etwas und sowas macht?
Man kann über die Gründe spekulieren. Man kann rätseln, forschen, detektivisch eruieren und einen ganzen Kriminalfall draus stricken.
Was bringt's? Nichts als ungerichteten Zorn.
Es gibt für alles Gründe, und manche sind uns nicht unmittelbar einsichtig.
Was draus machen
Der Barbaraplatz e.V. wäre nicht der Verein, wie wir ihn gegründet haben und kennen, wenn wir nicht aus allem Schlechten noch etwas Gutes machen könnten!
Der Baum auf dem Platz war nicht mehr zu retten, und ehrlich gesagt: Die Traurigkeit war auch einfach noch ein bisschen zu groß.
Also, was nun?
Ein Brainstorming und zwei Telefonate später war klar: Der Baum bekommt in diesem Jahr einen neuen Platz.
Die Lichterketten wurden eingewickelt und für die kommenden Jahre verstaut. Der Baum aufs Autodach geschnallt und los ging es Richtung Ollenhauer-Haus.
Die Dicke Berta als Leihgabe
Unterm Strich nicht der schlechteste Gedanke: Dass aus etwas Schlechtem immer auch etwas Gutes erwachsen kann, oder?
Eine ganze Lichterkette wurde gewissermaßen ausgeblasen. Aber an anderer Stelle leuchtete die Dicke Berta IV umso schöner, wenn auch eins, zwei Meter kürzer, weiter.
Sie hat den alten Menschen im Ollenhauer-Haus eine leuchtende Weihnachtszeit beschert. Ein freundlicher und friedlicher Gruß in die Nachbarschaft und darüber hinaus.
Wenn das nicht der Weihnachtsgedanke ist, was sonst?