„Die Lösung ist immer einfach, man muss sie nur finden.“
Alexander Solschenizyn
Liebe Nachbarn,
das Osterwochenende ist vorbei - wir hoffen, Sie hatten ein paar schöne Tage!
Vor allem aber freut es uns, dass sich so viele Nachbarn für unsere kleine Ostereierjagd und den damit verbundenen Spaziergang begeistern konnten.
Wie wir hörten, hat so manch' eine oder einer noch eine ganz neue Ecke in Reform entdeckt - das ist doch ein schöner Nebeneffekt!
Da zu einem Rätsel auch immer die Lösung gehört, kommt hier nun die Auflösung:
1. "Wo Wege sich kreuzen, begegnen sich Menschen und Neues entsteht." Auf diesem Platz finden Sie das erste Ei."
Lösung: Barbaraplatz - das Ei war am Barbaradenkmal versteckt.
Ich stehe schon sehr lange hier. Wer hat mich erschaffen?
Lösung: Bosselt
Paul Gustav Rudolf Bosselt war ein deutscher Bildhauer, Medailleur und Reformpädagoge.
Nach einer Lehre als Ziseleur in einer Bronzegießerei in Berlin war er bei der Königlichen Porzellan-Manufaktur in Charlottenburg tätig.
Von 1891 bis 1897 war er Schüler von Joseph Kowarzik am Städel-Institut in Frankfurt am Main. Danach ging er nach Paris an die Académie Julian.
Ab 1899 arbeitete er als Gründungsmitglied in der Darmstädter Künstlerkolonie. Auf Empfehlung von Peter Behrens unterrichtete er ab 1904 an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf.
Zur Weltausstellung in Brüssel 1910 gestaltete er eine vielbeachtete Ausstellung seiner Medaillen und Plaketten.
1911 übernahm er als Direktor die Leitung der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg, deren Lehrprogramm er im Sinne des Deutschen Werkbunds umgestaltete.
Nach Kritik von Bruno Taut an diesem Lehrprogramm verließ Bosselt Magdeburg und übernahm von 1928 bis 1931 die Leitung der Kunstgewerbeschule in Braunschweig.
Im September 1931 ging er nach Berlin zurück, um Nachfolger von Otto Marcus als Generalsekretär des Reichsverbands bildender Künstler Deutschlands zu werden. Nach Ablösung aus diesem Amt oblag ihm die Leitung der Zeitschrift Kunst und Wissenschaft.
1932 vertrat er bei den Olympischen Spielen Deutschland mit der „Verfassungsplakette 1931“ bei den Kunstwettbewerben.
Bosselt zählt zu den führenden Vertretern des Jugendstils in Deutschland und gilt als Erneuerer der deutschen Medaillenkunst. Er schuf zahlreiche Kleinplastiken (Bildnis- und Ausstellungsmedaillen und Plaketten), Grab- und Brunnenfiguren, Tierplastiken und Porträtbüsten.
Seine Grabstätte befindet sich auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.
Quelle: Wikipedia
Barbaraplastik von Bosselt mit Ei, Foto: privat
2. Wer Husten hat, geht zum Arzt. Ein Vertreter dieser Zunft, der im Mittelalter lebte, gab einer Straße im Viertel seinen Namen. Beim … findet Ihr das nächste goldene Ei.
Lösung: Paracelsusstraße - das Ei hing am Zaun vor der Nummer 6 mit dem Herzen im Fenster
Auf Paracelsus geht ein geflügeltes Wort zurück, das lautet: „Die Dosis macht das ...“
Lösung: Gift
Theophrastus Bombast von Hohenheim, (* 1493 oder 1494 in Egg, Kanton Schwyz; † 24. September 1541 in Salzburg; mit allen bezeugten Namen, die nie alle gleichzeitig vorkommen Philippus Theophrastus Aureolus Bombast von Hohenheim), genannt Paracelsus, war ein Schweizer Arzt, Naturphilosoph, Alchemist, Laientheologe und Sozialethiker.
Er wurde in seiner Zeit vor allem als Arzt wahrgenommen und ist seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts einer der berühmtesten europäischen Ärzte überhaupt. Er kritisierte die für die Medizin seiner Zeit grundlegende galenische Humoralpathologie und veröffentlichte seine Schriften statt in Latein meist in der deutschen Volkssprache.
Die populäre Vorstellung verbindet heute seinen Namen mit Naturheilkunde, Spagyrik und ganzheitlicher Medizin.
Der Name bzw. Beiname „Paracelsus“, wie er erstmals in astrologischen Veröffentlichungen 1529/1530 zu finden ist, könnte von lateinisch para („bei“) und celsus („hoch“) abgeleitet und somit eine Latinisierung von „Hohenheim“ sein.
Paracelsus wurde in Einsiedeln in der heutigen Schweiz geboren. Er zog nach seiner Promotion in Ferrara mehrere Jahre lang durch verschiedene Länder, bevor er Stadtarzt in Basel wurde. Dort kam es zu Streitigkeiten, so dass er nach Salzburg fliehen musste, wo er schließlich starb.
Paracelsus betonte die Bedeutung der Erforschung der Natur und der Erfahrung am Krankenbett. Sein medizinisches System gründete auf Alchemie, Astrologie, Mystik und Erfahrung.
Er erkannte, dass externe Einflüsse bei der Entstehung vieler Krankheiten ein große Rolle spielen und sich durch Arzneimittel gezielt bekämpfen lassen. Er gilt damit als einer der Urväter der modernen Pharmazie. In seinen Schriften wandte er sich gegen die damals weit verbreitete Viersäftelehre nach Galen und andere aus seiner Sicht überholte Ansätze der damaligen Medizin.
Paracelsus legte Wert auf einfache Heilmittel aus der Umgebung. Auch setzte er sich für eine naturgemäße Lebensweise ein, die vorbeugend und heilend wirke. Er verfasste über 500 Schriften, war bei seinen Zeitgenossen jedoch nicht gut angesehen.
In seinem Werk "Die dritte Defension wegen des Schreibens der neuen Rezepte" von 1538 schreibt er: "Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis macht's, daß ein Ding kein Gift sei.“ Das Zitat wird oft verkürzt wiedergegeben als "Nur die Dosis macht das Gift" ("Sola dosis facit venenum") und besagt, dass manche Einflüsse auf den Körper, die in hoher Dosis schaden, in niedriger Dosis gesund sind.

Paracelsus 1540. Kupferstich von Augustin Hirschvogel
3. Zwei weitere Ärzte gaben den direkt angrenzenden Straßen ihren Namen. Doch in welcher hat sich das nächste goldene Ei versteckt? Nur einer der beiden stammte aus Magdeburg – dorthin wollen wir.
Lösung: Paul-Schreiber-Straße - das Ei hing im Kirschbaum vor der Nummer 23
Über das Öl welcher Pflanze promovierte er?
Lösung: Rosmarin
Paul Schreiber wurde am 22. März 1855 als Sohn des Geologen Andreas Schreiber in Magdeburg geboren. Er studierte Medizin in Halle (Saale) und fertigte dort 1878 seine Promotion über Rosmarinöl.
Schreiber nahm dann eine Tätigkeit als Assistent bei Alfred Graefe an der Hallischen Universitätsaugenklinik auf und wurde dort Facharzt für dieses Gebiet.
1881 gründete er in Magdeburg eine Privatklinik in der von ihm übernommenen Badeanstalt an der Adresse Fürstenwall 3/3a. 1884 wurde er Mitglied der Medizinischen Gesellschaft zu Magdeburg. Der Magistrat der Stadt ernannte ihn zum nebenamtlichen Schularzt für Augenheilkunde.
Schreiber wurde der Titel des Geheimen Sanitätsrates verliehen. Er verstarb am 29. August 1920 in Magdeburg. Die Stadt benannte ihm zu Ehren eine Straße als Paul-Schreiber-Straße.
Quelle: Wikipedia
Rosmarin, Foto: privat
4. Bei der Blutbuche bitte rechts abbiegen und rechts auf der Leipziger Straße weiter. Vor dem Freibad Süd geht’s erst rechts und gleich links weiter. Folgt dem verschlungenen Pfad und findet ein geheimes Tor zur ehemaligen Festungsanlage Fort II. Es befindet sich am Fuß eines Hügels, der wagemutigen Reformer Kindern seit jeher als Rodelhang diente (als es im Winter noch Schnee gab).
Wie hieß der steile Hügel hier für Mutige im Reformer Volksmund?
Lösung: Todesbahn
Die Todesbahn ist ein Überbleibsel der alten Festungsanlage Fort II im Süden von Magdeburg. Das Fort II wurde 1866-73 angelegt. Es bestand aus Glacis, Trockengraben, Grabenkaponnieren, Wall mit Traversen, Flügelwerken, Reverskasematte mit Saillantpoterne, Pulvermagazinen, Mitteltraverse, Blockhäusern und Latrine.
Ab 1900 begannen Umbauarbeiten zur Grünanlage. Eine Freilichtbühne, eine Waldschule mit Kindergarten und ein Freibad gehörten zu den Nachnutzern des Forts. Das Freibad Süd befindet sich auch heute noch auf dem Gelände, früher gab es eine Freilichtbühne, die aber lange nicht mehr genutzt wurde und vor Kurzem zugeschüttet wurde. Hier soll ein Spielplatz entstehen. Reste des alten Forts sind nur sehr wenige vorhanden. Doch der Rodelhang wird seit jeher im Winter von den Kindern Reform belagert bis auf eine kurze Zeitspanne, als sich an ihrem Fuß ein Gebäude befand.
Quelle: Festung Magdeburg und Reform Journal Nr. 16, S. 24 sowie Volksstimme vom 9.3.2011
Rodelhang "Todesbahn" im Fort II Mitte der 80er, Foto: privat

vor der Abfahrt, Foto: privat
5. Wenn Sie nun das Fort Richtung „Bunter Weg“ verlassen, können Sie unterwegs ein kleines Liedchen summen. Keine Lust? Dann übernimmt das ein anderes Völkchen für Sie. Hier finden Sie auch das nächste goldene Ei.
Lösung: Das Ei befand sich in der Nähe des Hauses von Hans Kaufmann im Bunten Weg. Herr Kaufmann imkert seit mehr als 40 Jahren seinen eigenen Honig und verkauft ihn - lohnt sich!

Bienenpost von Hans Kaufmann, Foto: privat
Wie heißt der Autor des Kinderliedes „Summ, summ, summ“?
Lösung: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
August Heinrich Hoffmann, bekannt als Hoffmann von Fallersleben wurde am 2. April 1798 in Fallersleben, Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg geboren.
Er war ein deutscher Hochschullehrer für Germanistik, der wesentlich zur Etablierung des Fachs als wissenschaftlicher Disziplin beitrug, Dichter sowie Sammler und Herausgeber alter Schriften aus verschiedenen Sprachen. Er schrieb die spätere deutsche Nationalhymne, Das Lied der Deutschen, sowie zahlreiche populäre Kinderlieder.
Zur Unterscheidung von anderen Trägern des häufigen Familiennamens Hoffmann (zum Beispiel dem Kinderbuchautor Heinrich Hoffmann vom Struwwelpeter) nahm er als Zusatz den Herkunftsnamen von Fallersleben an.
Den Text für das Lied „Summ, summ, summ“, das eines der beliebtesten deutschen Kinderlieder ist, verfasste er 1835 unter dem ursprünglichen Titel Biene.
Es erschien 1843 in Leipzig sowohl in Hoffmanns Liedersammlung Funfzig Kinderlieder beim „Verlag von Mayer und Wigand“,als auch in seinem Gedichtband in der Weidmannschen Buchhandlung.
Der Text ist entfernt an den Lorscher Bienensegen aus dem 10. Jahrhundert angelehnt. Die Melodie des Liedes folgt einer Volksweise aus Böhmen, die erstmals 1825 aufgezeichnet worden sein soll.
Hoffmann von Fallersleben starb am 19. Januar 1874 in Corvey.
6. Von hier geht weiter zu einer Straße, in der für Reform alles begann. Auch wenn der Name anderes vermuten lässt: Wenn man hier unter den einen oder anderen Stein guckt, kann man durchaus etwas finden.
Lösung: Verlorener Grundstein
Wie viele Lindenbäume stehen in dieser Straße? Addieren Sie die beiden Ziffern der Lösungszahl und suchen Sie damit den entsprechenden Buchstaben im Alphabet.
Lösung: 16 Bäume - die Quersumme ist sieben, der siebte Buchstabe im Alphabet ist das "G".
Das gesamte Gebiet des heutigen Stadtteils "Reform" wurde noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts als guter Bördeboden landwirtschaftlich genutzt.
Den Beginn der Bebauung verdankt das Gebiet der aufstrebenden Industrialisierung Magdeburgs.
Das Friedrich Krupp AG Grusonwerk benötigte Wohnraum für seine leitenden Mitarbeiter und fand ihn im Nordosten des heutigen Stadtteils in unmittelbarer Nähe der stillgelegten Festungsanlage Fort 2. Dort entstanden zwischen 1910 und 1922 in den heute so bezeichneten Straßen Louis-Braille-Straße, Paracelsusstraße und Paul-Schreiber-Straße unter der Regie des 1909 gegründeten „Bauverein der Grusonwerk-Beamten“ Wohnungen mit gehobenen Standard. Es wurden Doppelhäuser in unterschiedlicher Architektur errichtet, die nur jeweils einen Mittel- oder Seitenrisalit als Gemeinsamkeit aufweisen.
Als zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Idee der Gartenstadt auch in Deutschland Anhänger fand, gründeten 19 Arbeiter des Grusonwerkes 1909 die Genossenschaft „Gartenstadt-Kolonie Reform“.
Westlich der Beamtensiedlung entstanden ab 1911 auf der Gemarkung „Verlorener Grundstein“ nach Plänen des Magdeburger Architekten Glimm die ersten vier Häuser.
Ab 1912 übernahmen die Architekten Bruno Taut und Franz Hoffmann die Planung der Siedlung, die vorwiegend mit Reihenhäusern in nordsüdlich ausgerichteten Straßenzügen bebaut wurden. Als architektonisches Gestaltungsmerkmal diente das Versetzen einzelner Baublöcke und eine starke Farbgebung, die später als Markenzeichen Tautscher Architektur in die deutsche Baugeschichte einging. Die letzten Bauten der Gartenstadt wurden 1930 fertiggestellt.
Warum der Verlorene Grundstein allerdings Verlorener Grundstein heißt, wissen wir leider auch nicht. Hat jemand eine Idee?
Quelle: Wikipedia

Gedenkstein im "Verlorenen Grundstein", Foto: privat
8. Wir kaufen ein für das Osterfrühstück: Fünf Brötchen, ein Stück gute Butter, einen Becher Nudossi, ein Päckchen Mokka-Fix und einen Beutel Vollmilch: Wieviel müssen Sie an der Kasse bezahlen?
A: 9,80 Mark
B: 15,10 Mark
C: 21,70 Mark
Lösung: B
Rechnung:
5 Pfennige für ein kleines Brötchen bzw. eine Schrippe = 0,25 Mark
2,40 Mark für die gute Tafelbutter (die jedoch einen geringeren Fettgehalt als in der Bundesrepublik aufwies, was aber noch unterboten wurde von der sogenannten Landbutter - doch nach unten war noch Luft, denn für 1,75 M bekam man Rahmbutter, eine stark wasserhaltige, nur als Brotaufstrich geeignete "Buttersorte")
3,00 Mark bezahlte man für einen Becher Nudossi (das Äquivalent zu Nutella)
ganze 8,75 Mark musste man für eine Packung gemahlenen Kaffee "Mocca-Fix" (125 g) bezahlen
und 70 Pfennige kostete ein Beutel Vollmilch à 1 Liter (2,2 Prozent Fettgehalt)
Die Preisfestsetzung in der DDR erfolgte unter staatlicher Aufsicht durch das Amt für Preise beim Ministerrat, im Wesentlichen unter Berücksichtigung der Herstellungskosten.
Die Preise für Grundnahrungsmittel, Arbeits- und Kinderbekleidung, Spielwaren etc. wurden häufig mit staatlichen Zuschüssen gestützt, d. h. die Herstellungskosten dieser Waren lagen teilweise deutlich über dem jeweiligen EVP (Einzelhandelsverkaufspreis). Langlebige Konsumgüter, Güter des gehobenen Bedarfs und Luxusartikel wurden dagegen mit erheblichen, staatlich festgelegten Preisaufschlägen verkauft.
Von den damaligen DDR-Kaffeeproduzenten gibt es heute noch die im Jahre 1908 gegründete Firma Röstfein aus Magdeburg. Die Sorten wie „Mona“ oder auch „Mocca fix gold“ und „Rondo“, die schon zu DDR-Zeiten zu haben waren, sind auch heute noch im Programm.
Quelle: Wikipedia und Kaffee-Ratgeber

vor dem ehemaligen Konsum, Foto: privat
9. Farbenfroh geht es weiter: Folgen Sie dem Weg, der seinen Namen passend zur Tuschkastensiedlung Reform trägt bis zur Hausnummer 3. Hier finden Sie das nächste Ei.
Wie viele verschiedene Farben finden Sie an der neuen Fassade?
Lösung: B
Es sind sechs verschiedene Farben.
Ziemlich viel, finden Sie? Die Begeisterung für Farben hat eine Bewandtnis:
In den 1920er Jahren machte Magdeburg mit seinem Aufbruch in die Moderne als „Stadt des neuen Bauwillens“ von sich reden. Hier entstanden moderne Siedlungsbauten, die in ihrem Umfang und in ihrer Vielfalt neben vergleichbaren Siedlungen in Berlin, Hamburg und Frankfurt/Main auch heute noch hohe Anerkennung finden. Neben dem sozialdemokratischen Oberbürgermeister Hermann Beims war der Architekt Bruno Taut führender Kopf dieser Bewegung. 1921 wurde Taut zum Stadtbaurat ernannt. In den drei Jahren seines Wirkens konzentrierte sich seine Tätigkeit auf die Neuorganisation des Hochbauamtes, die Aufstellung eines Generalsiedlungsplanes und die Verwandlung Magdeburgs in eine farbige Stadt. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt im Juni 1921 äußerte sich Taut zum damaligen Einheitsgrau der Häuser: „… Die Farbe soll den Bauten ihren Charakter zurückgeben.“ (Magdeburgische Zeitung und Volksstimme 26.6.1921). Teils spöttisch, teils anerkennend erhielt die Stadt den Titel „Das bunte Magdeburg“.
In den Wohnsiedlungen setzte Taut als erster ab 1913 in der Siedlung Reform Farbe zur Hervorhebung einzelner Häuser in den Reihenhauszeilen ein, ergänzt durch intensiv farbig gestaltete Fenster und Türen. Bei den verschiedenen späteren Siedlungsbauten der Stadt wurden die Fenster und Türen ebenfalls überwiegend farbig betont. Die Häuser selbst wurden jedoch nur noch teilweise flächig mit verschiedenen Farben behandelt, um horizontale bzw. vertikale Gliederungen zu unterstreichen. Jede Siedlung und jeder Straßenzug in der Stadt erhielt somit sein eigenes Gesicht. In ihnen ist die Entwicklung der Architektursprache in über mehr als 20 Jahren noch heute ablesbar.
In die Eckwohnung des Ostgiebels des Blocks Bunter Weg 3 zog im Jahr 1921 Karl Crayl mit seiner Familie ein, nachdem er von Bruno Taut nach Magdeburg in das Hochbauamt geholt wurde.
Beide Architekten einte die Vorliebe für die expressive Verwendung der Farbe als architektonisches Gestaltungsmittel.
Bis Ende 1922 gab es bereits 100 bemalte Häuser im „Bunten Magdeburg“. Nach Tauts Weggang aus Magdeburg 1924 eröffnete Krayl zusammen mit Maximilian Worm ein Architekturbüro in Magdeburg und übernahm 1931 bis zu seinem Berufsverbot 1934 die architektonische Betreuung in Reform.
Im Bunten Weg 3 wurde die Farbgestaltung in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde so original- und detailgetreu wie möglich wie zur Bauzeit umsetzt. Dafür wurde der Fassadenputz genau untersucht. Eine Restauratorin suchte unter der überstrichenen Hausfassade nach original Farbresten.
Quelle: Architektourismus und Reform Journal Nr. 20, S. 16/17

Ostgiebel des Blocks Bunter Weg 3, Foto: privat
10. Herr Ribbeck wohnt im Havelland, aber der Name dieses Weges hätte ihm bestimmt gefallen. Auch Hélène mundet dieses Kernobst, und ein Christenmensch namens William findet eine hochprozentige Verwendung dafür. Hier finden Sie das nächste Ei.
Lösung: Birnenweg - das Ei hing am Laternenmast vor der Hausnummer 1/9
So beginnt ein übrigens sehr schönes Gedicht von Theodor Fontane:
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll,
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: »Junge, wiste 'ne Beer?«
Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb 'ne Birn.«
Birne Helene (französisch Poire belle Hélène) ist ein Dessert der klassischen französischen Haute cuisine. Im Originalrezept werden frische, geschälte Birnen in Läuterzucker pochiert, nach dem Auskühlen auf Vanilleeis angerichtet und mit kandierten Veilchen bestreut. Dazu wird eine heiße Schokoladensauce gesondert gereicht.
Das Dessert wurde um 1870 von Auguste Escoffier kreiert, als Jacques Offenbachs Operette "Die schöne Helena" in Paris aufgeführt wurde.
Heute wird unter Birne Helene meist nur eine einfach eingekochte oder in Dosen konservierte Birne verstanden, die mit kalter oder warmer Schokoladensauce übergossen wird.
Loriot setzte der Birne Helene ein filmisches Denkmal in seinem Spielfilm Pappa ante portas (1991), in der Birne Helene mehrfach für Streit über das korrekte Rezept zwischen dem Protagonisten und anderen Figuren sorgt.
Als Williams Christ wird eine Sorte der Birne (Pyrus communis) bezeichnet. Auch der aus ihr gewonnene Obstbrand wird so genannt. Der ursprüngliche Name der Frucht ist Bon-Chrétien Williams, in den USA und Kanada wird sie Bartlett genannt.
Die ältesten Nachweise der Birnensorte Williams Christ gehen bis etwa 1770 (England) zurück.
Benannt wurde die Sorte nach ihrem ersten Verbreiter, dem Baumschuler Williams aus London.
Der Beiname Bon-Chrétien bedeutet auf französisch "Guter Christ". Dieser soll sich auf den Heiligen Franz von Paola beziehen, der dem französischen König Ludwig XI., genannt der Kluge, einst Birnensamen aus seiner Heimat Kalabrien angeboten hat, die dann auf königlichen Befehl ausgesamt wurden.
Abkömmlinge dieser Varietät sollen dann um 1770 nach England gelangt sein und dann von der Baumschule Williams in ganz Großbritannien verbreitet worden sein.
Mitte des 19. Jahrhunderts war diese Sorte in Belgien bekannter als in England und fand damals über den belgischen Pomologen van Mons Verbreitung in ganz Europa sowie in Nord- und Südamerika.
In den 1920er Jahren war die Williams Christ eine der drei Birnensorten, die zu Reichsobstsorten gewählt wurden.
Quelle: Wikipedia und Wikipedia
Wie viele Birnbäume stehen im gleichnamigen Weg?
Lösung: Keiner.
Noch bis in die 90er Jahre fanden sich in den Gärten - auch in den Vorgärten - Reforms zahllose Obstbäume.
Erklärtes Ziel der Gartenstadtbewegung war es ja, mit sozialem Wohnraum im Grünen eine Alternative zur Mietskaserne zu schaffen. Die kleinen Wohnungen wiesen nicht nur funktionale Grundrisse auf, sondern verfügten alle über Nutzgärten zur Selbstversorgung sowie Ställe zur Kleintierhaltung.
Zu einem Nutzgarten gehörten selbstverständlich auch Obstbäume - der Ertrag wurde Jahr für Jahr eingeweckt, getauscht und verwertet. Nicht nur direkt nach dem Krieg, sondern auch zu DDR-Zeiten war die Ernte aus dem eigenen Garten kostbar.
Mit der Zeit und dem Einzug der sozialen Marktwirtschaft lohnte sich dieser Aufwand für die Bewohner allerdings immer weniger. Wer ein Kilo Birnen für 1,99 € pro bei Penny bekommt, hat keine Lust, jeden Herbst Blätter und Fallobst vom Boden aufzulesen.

Einer der letzten Reformer Birnbäume im Vorgarten steht an der Ecke Asternweg / Zur Siedlung Reform, Foto: privat
So wie die alten Hühnerställe bei der Sanierung eine neue Funktion erhalten - auf Selbstversorgung ist hier heute niemand mehr angewiesen, wohl aber auf Gästetoiletten - so weichen auch die Bäume Reforms. Und die ursprünglich intensive Bearbeitung der Gärten zur Selbstversorgung wandelt sich zu einer extensiven gärtnerischen Nutzung und Gestaltung für Freizeit, Erholung und Kinderspiel.
Außerdem haben die Architekten Reforms vor mehr als 100 Jahren nicht mit dem heutigen Grad der individuellen Motorisierung gerechnet. Jeder, der einmal in den engen Straßen auf der Suche nach einem Parkplatz herumkurvte, weiß um die Problematik.
"Individualverkehr mit PKW ist der größte Treiber in der negativen Veränderung der Freiraumstruktur der Gebiete und steht in klarem Widerspruch zum denkmalgerechten Erhalt der Siedlungen." schrieben die Teilnehmer des Internationalen Hochschulworkshops "MAGDEBuRG – TRANsFORMATION uND FREIRAuMENTwIckLuNG IN sIEDLuNGEN DER 1920ER JAHRE" im Jahr 2017. Sie haben nicht ganz unrecht.
Aber wer hat schon Lust, die schweren Birnen aus dem Supermarkt hunderte Meter weit bis zur Wohnungstür zu tragen?
Eben.
Quelle: GrandTourderModerne, Reform Journal Nr. 21 S. 30, 31, Volksstimme vom 30.06.2019 und Kompetenzzentrum Stadtumbau
11. Nun führt Sie der Spaziergang rechts in den Heckenweg, links durch den kleinen Wirtschaftsweg auf den Krokusweg, dem Sie rechts folgen Richtung Lilienweg. Der Lilienweg ist laaaang! Man müsste Rast machen können auf dem Marsch. Aber wo wäre das nur? Der umgangssprachliche Name ließe darauf schließen, dass hier eher Stroh und Heu serviert wird als Bier und Brause.
Lösung: Scheune - das Ei hing im Baum über den Bank vorm Eingang

Baum und Bank vor der "Scheune", Foto: privat
In welcher Stadt schloss sich der Namenspatron der USPD an?
Lösung: Fritz Rödel schloss sich in Magdeburg der USPD an.
Friedrich Rödel wurde am 18. April 1888 in Witzleshofen (Oberfranken) geboren.Rödel stammte aus kleinbäuerlichen Verhältnissen. Nach Absolvierung eines Militärdienstes engagierte er sich politisch und trat im Jahre 1910 der Gewerkschaft und der SPD bei. Beruflich war er als Fräser tätig.
Nach Beginn des Ersten Weltkrieges kam er erneut zum Militär und wurde an der Westfront eingesetzt. Dort wurde er 1915 verwundet und danach aus dem Militärdienst entlassen.
Rödel ging nach Magdeburg und schloss sich der USPD an. Er wurde Vertrauensmann des Deutschen Metallarbeiterverbandes und gehörte zu den maßgeblichen Initiatoren des großen Streiks im Frühjahr 1917. Nach seiner Beteiligung am Januarstreik 1918 wurde er erneut zum Militärdienst eingezogen. Im September 1918 folgte eine erneute Verwundung.
Politisch zählte Rödel zum linken Flügel der USPD. 1920 trat er zur KPD über. Ab 1924 gehörte er dem Magdeburger Stadtrat an und war Mitglied der Bezirksleitung der KPD. 1927 wurde er Redakteur bei der KPD-Zeitung Tribüne.
1933, nach der Machtübernahme der NSDAP, wurde er im Juni verhaftet. Vom Kammergericht Berlin wurde er gemeinsam mit 16 Mitangeklagten im April 1934 zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Bedingungen der Haft führten dazu, dass er bereits mit 50 Jahren Invalide war.
Nach seiner Entlassung aus der Haft und dem Angriff Deutschlands auf die Sowjetunion gehörte Rödel zur Widerstandsgruppe um Hermann Danz. Im Zuge der Verhaftung der Gruppe um Anton Saefkow in Berlin, mit der die Gruppe um Danz in Verbindung stand, erfolgte im Juli 1944 eine Verhaftung der Magdeburger Widerstandskämpfer.
Rödel wurde, wie auch Hermann Danz, Johann Schellheimer und Martin Schwantes am 1. November 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung erfolgte am 5. Februar 1945 im Zuchthaus Brandenburg.
Quelle: WikipediaDas Lösungswort heißt also: MORGENROETE

Ostern ist das theologisch bedeutendste Fest der Christenheit. Es erinnert an die Auferstehung Jesu, die Überwindung des Todes.
In der christlichen Lehre kommt die Ableitung Ostern von Osten. Die Blicke der Frauen, die zuerst am leeren Grab Jesu standen richteten sich nach Osten zum Sonnenaufgang/Morgenröte ( lat. aurora ), denn sie glaubten Jesu kommt von dort auf die Erde zurück.
Deswegen sind die Kirchen nach Osten ausgerichtet erbaut worden.
Heißt Ostern deswegen Ostern?
Eine andere Erklärung besagt: Ostern leitet sich von dem Begriff althochdeutschen "Ostara" (Osten), "Eostre" oder "Eoastrae" ab, dem angelsächsischen Namen der teutonischen Göttin der Morgenröte, des Frühlings und der Fruchtbarkeit, der Braut des jungen Maigrafen.
Zum Fest der Göttin Ostara wurde die frische, grünende Erde und die Liebe (Morgenröte) gefeiert. Die Tage sind länger als die Nächte und der Frühling hat sich gegenüber dem Winter durchgesetzt.
Zu Ostara wurde auch der Schwerttanz getanzt der den Kampf des Sonnengottes mit den Wintermächten und deren Niederlage versinnbildlichen sollte. Zu Ostarun (althochdeutsch Ostern) wurden wahrscheinlich als Opferbrauch Eier vergraben, Eier verschenkt und gegessen.
Das heidnische Fest der Ostera wurde wie andere germanische Festtage mit christlichen Gewand ummantelt, um das Heidentum in den Köpfen der Menschen in Vergessenheit geraten zu lassen.
Diese Theorie geht auf Beda Venerabilis, einen angelsächsischen Benediktiner, Theologen und Geschichtsschreiber, in dessen Schrift "de temporum ratione" aus dem 8. Jh. sich der wohl älteste literarische Beleg mit "Eostro" für das Wort „Ostern“ findet.
Das Wort bedeutet Morgenröte und ist von dem Wortstamm „ausos“ abgeleitet, der im Griechischen zu „eos“, Sonne, und im Lateinischen zu „aurora“, Morgenröte, geführt hat. Im Althochdeutschen bildete sich Eostro zu „ôstarum“ und im Altenglischen zu „eastron“.
Warum die Bezeichnung für die Morgenröte zum Synonym für Passah werden konnte, lässt sich an den Canones Hippolyti zeigen, wo es heißt: „Nemo igitur illa nocte dormiat usque ad auroram“ – Niemand soll in dieser Nacht schlafen, sondern wach bleiben bis zur Morgenröte.
Der nächtliche Gottesdienst hat die Bezeichnung Mette erhalten, also Ostermette. Das Fest der Auferstehung ist nicht nur das wichtigste und höchste Fest der Christen, es schließt auch das Triduum sacrum von Karfreitag, Karsamstag und Osternacht ein, den Gedächtnistagen von Opfertod, Grabesruhe und Auferstehung Christi.
Inzwischen ist wissenschaftlich geklärt, dass eine „Ostara“ unbewiesen ist; sie ist durch Rückschluss entstanden, indem angenommen wurde, Ostern müsse sich auf eine solche Gestalt zurückführen lassen.

Dennoch ist das Sinnbild des Sonnenaufgangs und er damit verbundenen Morgenröte ein Zeichen der Hoffnung, das uns gerade in diesen Tagen gut gefällt. Ein wenig Hoffnung und Zuversicht können wir alle vertragen, nicht wahr?
In diesem Sinne: Verlieren Sie die Hoffnung nicht - niemand weiß, was der Tag nach der Morgenröte bringen wird. Wir hoffen das Beste.
Die Auslosung der Gewinner
Die Auslosung der Gewinnerin oder des Gewinners erfolgte in den späten Nachmittagsstunden und unter Aufsicht von kompetenten und unbestechlichen Ziehungsbeamten. Hier ist der Beweis:
Wir gratulieren ganz herzlich allen Gewinnern. Die Preise werden persönlich überreicht.

Gewinner des 1. Preises: Herr Wartmann