„Gemeinwohl, Gemeingeist, Gemeinwesen sind die Paten jeder geschichtlichen Entwicklung.“
Friedrich Ludwig Jahn
Kultur und Freizeit im Fort II: Das ist eine lange Geschichte!
Ursprünglich gebaut als Festungsanlage in den Jahren 1866 - 1873 um den Südgürtel der Festung Magdeburg zu verteidigen, blickt es auf eine wechselhafte Geschichte zurück.
Als Fort war es schon bald nicht mehr zu gebrauchen, denn gegen die modernen Waffen konnten die Schutzwälle nichts mehr ausrichten, weswegen es 1900 aufgegeben wurde.
Mitte der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde das Gelände von der Buckauer Versuchsschule (heute Grundschule Buckau) gepachtet. Zum Prinzip der Versuchsschule gehörte, die Eltern in den Schulbetrieb mit einzubeziehen. Die Eltern wendeten monatlich ca. 1200 Stunden auf, in denen unter anderem ein Schulgarten auf dem Gelände des Forts errichtet wurde ebenso wie eine Freilichtbühne, ein Milchhäuschen und eine Schlafbaracke.
Hitler und seine braunen Horden sorgten für die Schließung der reformpädagogischen Schule. Damit war auch das Zentrum des Schullebens im Fort erloschen.
Zu DDR-Zeiten wurde die Freilichtbühne Teil des Kultur- und Freizeitzentrums Fort II und unter anderem als Freichlichtkino genutzt.
Als die Sängerin Sandra hier in den 80er Jahren ein Konzert gab, hingen Zuschauer an den Straßenlaternen, so wird es berichtet.
Das Fort II im Wandel der Zeit.
Mit der Wende verfällt das Fort II zunehmend, da es sich selbst überlassen wird und sich kein Investor findet.
2011 wird im Stadtrat die Idee des Eigenbetriebs Stadtgarten und Friedhöfe verhandelt, das Freilichttheater zu verfüllen, um hier einen Spielplatz zu errichten.
Im Jahr 2019 wird der Krater endgültig verfüllt, die Freilichtbühne ist damit Geschichte. Zwei Jahre später nimmt der Spielplatz Gestalt an.
Vandalismus auf der Baustelle
Dennoch geht der Ausbau voran.
Mit Hilfe von Fördermitteln und rund 320.000 investierten Euros wird der Spielplatz im Sommer 2021 eingeweiht.
Endlich haben die Kinder aus Alt- und Neureform einen Platz zum Spielen, Toben und Entdecken inmitten der historischen Fortanlage.
Der Verein präsentiert sich bei der Eröffnung und sorgt mit Luftballonen und Seifenblasen für zusätzliche Freude.
Der Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper ist auch da.
Einweihung des Spielplatzes
Spielplatzpaten als wachsames Auge
Leider ist es wie so oft mit den schönen Dingen: Irgendjemanden gibt es immer, der sie zerstören muss.
Beschmierte Bänke, wilde Partys des Nachts mit kaputten Flaschen und anderen Hinterlassenschaften: Das bleibt auf öffentlichen Plätzen (leider) nicht aus.
Hier gibt der Nachbarschaftsverein als Spielplatzpate Rückmeldung an den Stadtgartenbetrieb, der - das muss ausdrücklich lobend gesagt werden - immer schnell reagiert und Schäden beseitigt!
So bleibt der Spielplatz der Reformer Nachbarschaft und darüber hinaus erhalten und beliebter Anlaufpunkt für kleine wie große Menschen.
Um die offenen Wünsche wie eine Lösung für die kleinen und großen Geschäfte, eine Begegnungsstelle für die Jugendlichen, welche den Spielplatz momentan notgedrungen mitbenutzen und krähensichere Mülleimer kümmern wir uns auch noch, versprochen ;)
Spielplatzpaten als wachsames Auge
Wichtig ist doch, dass sich alle gemeinsam um den Erhalt dieses schönen Plätzchens bemühen. Mit gegenseitiger Rücksichtnahme und dem einfachen Einhalten von Regeln erreichen wir, dass sich alle gemeinsam wohlfühlen - egal ob groß oder klein, jung oder alt, hüpfend oder watschelnd: Dann ist jeder willkommen!
Danke an alle, die sich um den Spielplatz und seinen Erhalt als lebenswerte Spiel- und Begegnungsstätte bemühen. Vor allem an Familie Wartmann für die regelmäßigen "Besichtigungsrunden" und die tollen Fotos!
Meldungen über Beschädigungen, Vandalismus etc. können direkt an das Ordnungsamt gemeldet werden:
Hotline des Ordnungsamts: Tel. 0391 - 540 5400 (Mo-Fr 06:00 - 22:00 Uhr, Sa 10:00 - 18:00 Uhr, Mail: funkzentrale-1@oa.magdeburg.de)