„Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.”
Guy de Maupassant
Ein Platz.
Darauf: Ein Baucontainer.
An der Seite ein leuchtend roter Mülleimer für Hunde-Hinterlassenschaften.
Die großen Linden, die den Platz seit nahezu einhundert Jahren säumen, stehen kahl gegen den Himmel. Allein die Eibe, die das Denkmal der Barbara einfasst, ist immer grün.
In den Häusern ringsherum brennt Abends Licht und hier und da ein Schwibbogen im Fenster, denn es geht auf Weihnachten.
Gelegentlich sieht man jemanden Gassi gehen, und manchmal toben ein paar Kinder über das alte Kopfsteinpflaster, in der Hoffnung, dass endlich drei Schneeflocken fallen mögen. Sonst ist es ruhig.
Eines Morgens, so um den dritten Advent herum, steht mitten auf dem Platz ein Tannenbaum. Er ist fast kahl - eine Lichterkette schmückt ihn und einige wenige Christbaumkugeln.
Und nach und nach kommen die Anwohner und staunen über das kleine Bäumchen: Wie es wohl dorthin geraten sein mag?
Einen Tag vor Weihnachten treffen sich die Menschen, die in den Straßen wohnen, die den Platz säumen und tangieren.
Sie haben Glühwein mitgebracht und und Stollen und selbstgebackene Plätzchen.
Sie erzählen miteinander und freuen sich, dass der Platz endlich nicht mehr so still und verloren daliegt.
Und dann singen sie gemeinsam Weihnachtslieder. Eine Nachbarin hat einen Enkel, der spielt Klavier, und das passt prima.
So fing alles an.
PS: Um Persönlichkeitsrechte nicht zu verletzen, können wir nicht alle Bilder des Tages bedenkenlos auf dieser Seite publizieren. Deswegen gibt es sie ausschließlich, aber dafür vollständig im Bereich "Unser Platz".