„Fünf große Feinde des Friedens wohnen in uns: nämlich Habgier, Ehrgeiz, Neid, Wut und Stolz. Wenn diese Feinde vertrieben werden könnten, würden wir zweifellos ewigen Frieden genießen.“
Francesco Petrarca
Seit vielen Jahren engagiert sich der Barbaraplatz e.V. für und in der Nachbarschaft und immer auch über deren Grenzen hinaus. Dabei probieren wir verschiedene Formate aus, von denen sich zwei bereits verstetigt haben: Das ist das Rübenfest im Herbst und das Barbarafest am 4. Dezember.
Am 21. September dieses Jahres nun fand eine Premiere statt: Friede. Freude. Barbara. Das solidarische Nachbarschaftsfest.
Menschen, die sich für Frieden, Solidarität und Zusammenhalt einsetzen - da möchte man meinen, dass dieser Gedanke auf freundliche Zustimmung stößt, nicht wahr?
Nun ja. "Einen von diesen Nachbarn gibt's immer", sagte jemand aus dem Verein weise und hatte recht.
Ja, das gibt es: Dass sich Menschen von unserem nachbarschaftlichem Engagement gestört fühlen. Denen sind drei Feste im Jahr auf dem Barbaraplatz zu drüber. Die finden ernsthaft: So ein Karussell um den Weihnachtsbaum für die Kinder, das ist zu viel. Und ein Friedensfest ist zu politisch. Und überhaupt.
Eine andere Nachbarin hierzu: Frieden ist immer politisch. Und ist jetzt mehr denn je nötig, auch und gerade in der Nachbarschaft!
Und damit hatte sie noch rechter.
Ein friedliches Miteinander: Das zu feiern, ist nur im Team möglich. Dazu gehört sowohl der Verein als auch seine Unterstützer.
Es gibt diesen Spruch: There ist no "I" in TEAM/ es gibt kein "ich" in Team...
Ein solidarischer Umgang miteinander, ein Engagement über den eigenen Gartenzaun hinaus und eine zuversichtliche Haltung, die vom "einfach mal machen statt motzen" geprägt ist: Das ist es, was uns als Gesellschaft zusammenhält. Wenn wir das nicht hinbekommen und, wenn es mal nicht nach unserer Nase geht, gleich drohen und uns gnatzig zurückziehen, statt miteinander im Gespräch bleiben, dann können wir den Laden hier gleich dichtmachen.
Umso toller, wie viele Künstler*innen und Unterstützer*innen sich von unserem Gedanken haben inspirieren lassen und uns unterstützt haben!
Allen voran: Täve Schur, der die Schirmherrschaft für unser Fest übernommen hat.
Hinzu kommen zahlreiche Tauben, die uns von den Künstler*innen zur Verfügung gestellt wurden:
Iman Shaban - Taube
Max Grimm - Taube
Monika Dannehl - Taube
Jeannette Zieger - Taube
Frau Müller - Taube
Robin Zöffzig - Angebrannte Taube
Catandthefreebird - Taube
Dorothea Hertel - Taube
Claudia Simon - Taube
Mikro Lange & Nick Neils - Taube
Volker Kiehn - Taube
Außerdem natürlich die Tauben, die von den Sportlern gestaltet bzw. signiert wurden:
Täve Schur - Friedenstaube
FCM - Taube
SCM - Taube
So viele Sportler haben uns gerne die Sporttauben signiert und damit gezeigt: Sport in Magdeburg ist multinational, friedlich und weltoffen.
Wir haben die Erfahrung gemacht, wie es ist, wenn man wildfremden Menschen auflauert und um Unterschriften anbettelt... Stalkeralarm mit Potential zur Fremdscham!
Aber egal, ist ja für den guten Zweck...
In einer solchen Veranstaltung steckt unglaublich viel Arbeit und Vorbereitung.. Da werden Kuchen gebacken, gekocht, Möbel herangeschafft, Zelte errichtet und Hüpfburgen.
Hier gilt es im Kleinen wie im Großen: Wenn jeder nur ein bisschen mit dazutut, dann wird es am Ende gut.
Ein jeder kehre vor seiner eigenen Tür? Vielleicht ist wirklich für alle gesorgt, wenn jeder sich nur genug um sich selbst kümmert. Oder doch nicht?
Ein riesengroßes Dankeschön geht an alle, die diesen Tag möglich gemacht haben:
An alle fleißigen Bäckerinnen, Künstler*innen, Sportler, Unterstützer, Wechselgelorganisatorinnen und Kaffeekannen-Ausleiherinnen. An Auf- und Abbauteam, Igelretter und die mit dem großen Herz, die sagen: Das ist so schön hier, dass ich weinen muss.
Ein riesengroßes Dankeschön an Sylvia Oswald für die wunderbare musikalische Begleitung!
Dem Künstlerkollektiv SOPHIA für die Erlaubnis, die Taube verwenden zu dürfen.
Nicole Anger aus Magdeburg für Popcorn, Zeit, Vertrauen und die Möglichkeit, die Hüpfburg aufstellen zu können.
Völckes Hofladen für den Support mit gutem Fleisch für Soljanka etc. und den Preisnachlass.
Vor allem der GWG Reform für die großzügige Unterstützung, ohne die das Engagement des Vereins nicht mach- und umsetzbar wäre!
Der Barbaraplatz e.V. wünscht uns allen "ein bisschen Frieden". Mal ein Auge zudrücken. Mal die eigenen Baustellen nicht mit denen der anderen verwechseln. Mal nicht griesgrämig über den Barbaraplatz stampfen und rumeplstielzig über'n Gartenzaun geifern.
Einfach dazusetzen, ein Glas trinken, mitsingen.
Das macht das Leben überall auf der Welt besser - nicht nur bei uns in der Nachbarschaft.
Zuviel Frieden und Solidarität - das gibt's (noch) nicht. Wir haben etwas zu tun!
Liebe Nachbarn: Solidarisch (werden) bleiben!
Am Ende sind die Füße hinüber, die Küche ein Chaos, die Muskeln schmerzen... Aber: Schön war's! Im Frühjahr 2025 heißt es "Auf ein Neues" mit "Friede. Freude. Barbara."